Entwicklungsdynamik der Organisation Schule
Kategorie: Entwicklungsdynamik der Organisation Schule
Nach den für mich positiven Erfahrungen mit dem Lern- und Förderkreis formte ich auch ein Modell für die Entwicklung der Organisation Schule, das sukzessiv zur folgenden komplexen Darstellung wurde (referiert und schreibend entwickelt in einer Veranstaltung mit Schulleitungsteams in Hessen).
In diesem Modell habe ich meine Erkenntnisse aus dem „Perspektiven-Ereignis-Modell“ verarbeitet und mich inspirieren lassen von einem Vortrag von Fritz Glasl zur Verbindung von Entwicklung mit den vier Elementen. Ich kann hier von einigen Erkenntnissen aus der Arbeit mit dieser Dynamik berichten:
- Arbeit mit Perspektiven, anstatt mit Problemen und deren Lösung: Ein erster Entscheid betrifft die Ausgangssituation der Entwicklung. Lange Zeit erlebte ich die Entwicklungsvorhaben sehr problemorientiert. Ausgangspunkt war eine Problembeschreibung mit vertiefter Analyse von Ursachen und manchmal auch von „Schuldigen“. Ich erfuhr immer wieder, dass sich diese Arbeit vorwiegend negativ auf die Befindlichkeit der Beteiligten ausgewirkt hat, sodass Lust und Freude an der Entwicklung verloren gingen. Bei Bernd Schmid und Arnold Messmer fand ich einen anderen Ansatz, mit dem ich mich aus der Negativspirale befreien konnte: Ausgangssituation ist hier Traum, Vision, Perspektive der betroffenen Beteiligten. Die Suche nach dem „Was will ich eigentlich in meinem Beruf“ als Lehrperson oder „Wie stelle ich mir eine Schule vor, in der ich gründlich lernen kann“ als Schülerin oder Schüler ist eher positiv konnotiert und weckt Lust auf Veränderung.
- Konkretes Tun in Ereignissen, anstatt Konzeptualisierung und Konzeptualisierung und …: Ereignisse sind Interaktionen der betroffenen Beteiligten, mit denen Perspektiven verfolgt werden können. Dies geschieht in Form von Inszenierungen und in bestimmten Handlungsfeldern. Ereignisse werden geplant, durchgeführt und auf ihren Erfolg/ihre Wirksamkeit hin ausgewertet. Ereignisse sollen den Charakter von Experimenten haben; es hat keinen Sinn zu wiederholen, was schon bisher nicht wirklich funktioniert hat. Ausprobieren und schauen, was funktioniert, anstatt so viele Risikoanalysen zu veranstalten, bis sich die Lust gelegt hat, auch etwas zu tun! Der Worst Case ist ja oft nur, dass es bleibt, wie es ist. Was ich beim Planen von Ereignissen gelernt habe ist, die Vielfalt der Möglichkeiten zu berücksichtigen und gleichzeitig Klarheit darüber zu haben, was jetzt bei diesem Vorhaben im Zentrum stehen und was im Kontext nicht zu vergessen ist.
- Wechselwirkung von Perspektiven und Ereignissen: Perspektiven provozieren Ereignissen in unterschiedlichen Kontexten und Ereignisse laden ein zur Überprüfung, wie weit das aktuelle Handeln den angestrebten Perspektiven entspricht.
- Implementieren von neuen Strukturen: Neue Strukturen entstehen oder verfestigen sich, wenn sich die neuen Handlungsentwürfe, Vorgehensweisen, Interaktionen konsolidieren. Damit ist auch klar, dass ein gängiges Muster von Entwicklungsvorhaben, bloss eine Strukturveränderung anzustreben, kaum erfolgreich sein kann.
- Entwicklungsdynamik
Entwicklungsdynamik
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